Wohnungsmangel in der Region – welche Instrumente können helfen mit EBM Wilfried Wallbrecht, Esslingen.

In Sachsenheim fand im Oktober 2017 eine Veranstaltung zum aktuellen Thema „Wohnraum-Not“ statt. Eingeladen hierzu hatte der Freie Wähler Stadtverband Sachsenheim. Referent des Abends war der Erste Bürgermeister der Stadt Esslingen, Wilfried Wallbrecht. Wallbrecht ist 67 Jahre alt, Architekt und Stadtplaner, Mitglied des Kreistages Esslingen und Regionalrat im Regionalparlament des Verbandes Region Stuttgart. Er ist ein ausgewiesener Experte und Fachmann auf diesem Gebiet und hat mit dem Esslinger Modell zur Schaffung von preisgünstigem Wohnraum eine viel beachtete Entwicklung in Gang gesetzt.
In seinem Vortrag zeigte Wallbrecht zunächst die Entwicklung der Wohnungsnachfrage in den Top 10 Regionen auf. Im Anschluss ging er gleich auf mögliche und viel diskutierte Instrumente für mehr Wohnraum ein wie z.B.

  • die Mietpreisbremse
  • das Zweckentfremdungsverbot
  • Wohnraumversorgungskonzepte
  • Qualifizierter Mietspiegel
  • Wohnraummanagement

ein. Eine intensive Vorstellung der Esslinger Maßnahmen bildete den Schwerpunkt der Vortragsveranstaltung mit Diskussion. Wie z.B.

  • die Bereitstellung von Wohnbauflächen (teils mit erheblichem Widerstand)
  • deutlicher Innenverdichtung
  • Aktivitäten der Heimstadt
  • Einführung von Gesprächen mit der Wohnungswirtschaft
  • Beschluss eines Wohnraumversorgungskonzeptes 2015 mit klarer Bevorzugung von bestimmten Zielgruppen.


Nach der ausführlichen Beantwortung von Fragen der Teilnehmenden schloss EBM Wilfried Wallbrecht mit einem Zitat eines Prof. der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen:
„Über steigende Immobilien-und Bodenpreise zu klagen und gleichzeitig Bauflächen künstlich knapp zu halten, dass passt nicht zusammen. Da fehlt es an der klaren Abwägung der Ziele und der ehrlichen Kommunikation gegenüber der Bevölkerung“. Denn bereits im April 2016 hatten sich die Baubürgermeister mit klaren Forderungen zur Verbesserung der Situation an die Politik gewandt:
1. Verbesserung der Förderpolitik – mehr Mittel müssen in diese Aufgabe fließen.
2. Schnellere Verfügbarkeit von Grund und Boden
3. Verbesserung des Planungsrechtes (schnellere Entscheidungen)
4. Überprüfung der Verfahren un dder Standards.